von Alexander Leitz
In der Klausurtagung des Gemeinderats Ende 2014 war das Thema Innenentwicklung“ mit hoher Priorität bewertet worden. Unabhängig vom diesem Willen der Gemeinde gehen auch die politischen Vorgaben von Bund und Land immer stärker in diese Richtung. Ressourcen sind zu schonen und der Flächenverbrauch „auf der grünen Wiese“ ist einzudämmen. Mit einem umfassenden Entwicklungskonzept möchte die Gemeinde die Ortskerne in den Göge-Ortschaften stärken.
Der Gemeinderat fasste in seiner Sitzung am 01.04.2014 den Grundbeschlossen den Prozess zu beginnen. Das Kommunalberatungsbüro Leitz Verwaltung+Wirtschaft sowie das Architekturbüro Roland Groß wurden mit der Erstellung des Konzepts und der Durchführung der Bürgerbeteiligung beauftragt.
1. Gesetzliche Rahmenbedingungen
Sowohl in der Bundes- als auch in der Landespolitik ist die Erstellung umfassender Gemeindeentwicklungskonzepte immer mehr Grundlage für die Beurteilung einer Gemeinde. Vor allem wenn es um Fördergelder geht müssen die Gemeinden nachweisen, dass sie Themen wie Demografie, Nachhaltigkeit, Klimaschutz unter dem Aspekt der Bürgerbeteiligung bearbeitet haben. Für die Gemeinde Hohentengen gilt dies für Fördergelder aus dem Landessanierungsprogramm sowie dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum.
2. Flächenverbrauch:
Ziel der Bundesregierung ist den jährlichen Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 bundesweit auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Aktuell werden rund 70 Hektar pro Tag im Außenbereich verbaut. In den 1990er Jahren waren es noch 120. Studien belegen, dass es für die Gemeinden in Zukunft ohne Innenentwicklung immer schwerer wird die gesamte Infrastruktur bei weniger Einwohnern zu unterhalten. Dadurch steigt die Kostenbelastung für den einzelnen Einwohner, was wiederum zu sinkender Attraktivität der Gemeinde führt. Ziel der Gemeinde ist, in den nächsten Jahren eine ausreichende Dynamik in die Ortskerne zu bringen, um Flächen im Außenbereich zu schonen, den Innenbereich zu modernisieren und Baulücken schließen.
3. Demografischer Wandel
Erhebliche Veränderungen ergeben sich für die Gemeinden aus dem demografischen Wandel. Die Auswirkungen des sogenannten „Pillenknicks“ schlagen jetzt in der zweiten Generation richtig durch. Bis zum Jahr 2000 hatte die Göge noch regelmäßig Geburtsjahrgänge von über 60, heute sind es noch 35-40 Kinder pro Jahrgang. Am deutlichsten wird dies bei der Anzahl der Grundschüler: 2005 waren insgesamt 278 Kinder in Klasse 1 bis 4, heute sind es noch 170. Ferner müssen sich die Gemeinden mit der Landflucht auseinander setzen. Hier sind die Attraktivität des ländlichen Raums mit intakter Natur und gemeinwohlorientierten Menschen sowie die Liebe zur Heimat als Standortfaktor sehr wichtig. Auch neue Wohnformen für Senioren und Pflegekonzepte zu in Zukunft zu entwickeln.
Zur baulichen Weiterentwicklung haben die Gemeinden über Jahrzehnte am Ortsrand Siedlungen ausgewiesen und neue Baugebiete erschlossen. Heute ist das nicht mehr so einfach – ganz im Gegenteil! Zum einen wurde es schwieriger, Äcker oder Wiesen am Ortsrand zu erwerben. Die meisten Eigentümer wollen nicht verkaufen, obwohl der Preis für Bauerwartungsland wesentlich höher ist, als der für Äcker oder Wiesen. Die Gründe sind vielfältig:
- Der Flächendruck auf die Landwirtschaft wird größer oder die Eigentümer erwarten, dass die Preise für Bauerwartungsland steigen könnten.
- Der zu erzielende Kaufpreis bringt derzeit keine Zinserlöse. Wer nicht verkaufen muss, ist kaum bereit, sich von Grundstücken zu trennen.
- Vorhandene Schutzgebiete und Umweltbelange erschweren die Ausweisung von Bauland. Die Gemeinde muss für neue Baugebiete Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz vornehmen. Oft sind dabei wieder landwirtschaftliche Grundstücke betroffen, deren Nutzungsmöglichkeit dadurch eingeschränkt wird.
- Zur Einschränkung des Landverbrauchs erhalten die Kommunen vom Land und vom Bund immer mehr Auflagen. Der Flächenverbrauch soll drastisch gesenkt werden, um die Ressource Boden für nachfolgende Generationen zu schonen. Dies geht so weit, dass der Gemeinderat kann nicht mehr frei entscheiden kann, was auf dem Gebiet der eigenen Gemeinde geplant und entwickelt werden soll. Jedoch macht diese Beschränkung auch Sinn, da bei rückläufiger Bevölkerung immer weniger Menschen immer mehr Siedlungsfläche nutzen und diese auch zu unterhalten ist. Dies führt zu einer Verteuerung für den Einzelnen.
Die Kommunen müssen sich also in Zukunft viel stärker als bisher um die Innenentwicklung kümmern. In den Ortskernen gibt es Potentiale, Gebäude stehen leer oder werden für die Eigentümer zur Last. Ältere Menschen leben oft allein in Gebäuden, wo früher Großfamilien zuhause waren. Für Hochbetagte mit Gehbehinderung sind die Räumlichkeiten oft schlecht geeignet. Später finden die Erben keine Mieter oder Käufer, die Gebäude bleiben leer und verfallen.
Als Hauptziel des Gemeindeentwicklungskonzeptes sollen in allen Ortschaften der Göge Möglichkeiten entwickelt werden, damit diese innerörtlichen Potentiale besser genutzt werden können. Die Gemeinde will dabei mit Fachleuten die Eigentümer beraten und Möglichkeiten von finanziellen Förderungen aufzeigen.
In der Göge sind wir bisher noch gut aufgestellt: Sämtliche Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs kann man in Hohentengen kaufen. Die Menschen können hier zum Arzt, zum Zahnarzt oder zum Ergo-Therapeuten und eine Apotheke gibt es auch. Weitere Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe, wie z.B. die Post-Filiale runden das relativ gute Angebot ab. Die Gemeinde unternimmt auf verschiedenen Ebenen Anstrengungen, um diese Struktur zu halten. Öffentlich erkennbar ist die Umgestaltung der Steige als ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität der Ortsmitte zu steigern. Die Hauptstraße soll danach folgen. Wichtig ist, dass die Kunden auch in Zukunft die Angebote im Ort nutzen. Nach dem Motto „geh nicht fort, kauf im Ort!“ hat jeder von uns eine gewisse Mitverantwortung, ob die Grundversorgung auch in Zukunft gesichert sein wird. Nicht zuletzt gehört auch eine angemessene Breitbandversorgung zur Grundversorgung einer Gemeinde. Deshalb hat die Gemeinde in den letzten Jahren über 600.000 Euro investiert, um in Kooperation mit der BLS Breitband-Gesellschaft im Landkreis Sigmaringen eine ordentliche Grundversorgung zu gewährleisten.
In Hohentengen und in der näheren Umgebung gibt es viele interessante Firmen, die auf qualifizierte Facharbeiter und Akademiker angewiesen sind. Einige haben sich zu Marktführern entwickelt oder produzieren für Weltkonzerne. Aber auch das Handwerk hat nach wie vor eine gute Entwicklung. Die gewerbliche Entwicklung in der Göge ist insgesamt sehr positiv. In den letzten Jahren haben viele Firmen ihre Betriebe vergrößert, neue Unternehmen wurden angesiedelt. Seit 2010 ist die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe von 250 auf 350 angestiegen (+40 % mehr! Aktuelle Bauprojekte und neue Grundstücksanfragen zeigen, dass diese dynamische Entwicklung durchaus weitergehen kann. Auch das Konversionsprojekt Ehoch4 wird weitere positive Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung in Hohentengen und im ganzen Umland bringen.
Beim Kindergarten St. Maria hat die Gemeinde über 2,5 Mio. investiert. Am 17. Mai haben die Bürger die Möglichkeit, die neuen bzw. renovierten Räumlichkeiten und das schöne Außengelände mit neuen Spielgeräten im Rahmen eines Tags der offenen Tür zu besichtigen. Das Konzept der halboffenen Gruppen findet allgemein großen Zuspruch und auch die Kleinkindkrippe wird inzwischen sehr gut angenommen.
Bei der Göge-Schule laufen seit einiger Zeit Überlegungen und Planungen zum künftigen Raumkonzept. Der Gemeinderat hat beschlossen, den Mittelbau durch einen Neubau zu ersetzen, weil die Kosten einer Renovierung deutlich höher wären. Mit diesem Bauprojekt soll 2016 begonnen werden, damit die Kinder optimal auf die weiterführenden Schulen vorbereitet werden können.
Das soziale Netz in der Gemeinde Hohentengen beruht zum großen Teil auf einem ausgeprägten ehrenamtlichen Engagement. Die Gemeinde kann sich glücklich schätzen, dass es viele Menschen gibt, die sich in ihrer Freizeit um Alte, Kranke und Behinderte kümmern. Mit Unterstützung der professionellen Kräfte, wie z.B. der Sozialstation, können die Betroffenen möglichst lange in der vertrauten Umgebung bleiben. In vielen Gemeinden entwickeln sich mittlerweile solche „sorgenden Gemeinschaften“, die sich selbst organisieren. Das Innenentwicklungskonzept will die Weiterentwicklung dieser Strukturen unterstützen.
Die Gemeinde unterstützt die Vereine und Gruppen, die ihrerseits viele musikalische, sportliche und kulturelle Angebote haben. In einer Entfernung von 50-60 km gibt es zahlreiche Attraktionen und Freizeitangebote. In Ballungsräumen sind die Menschen oft auch länger unterwegs, wenn Sie Freizeitangebote besuchen.
Die Maßnahme hat ein übergeordnetes ideelles Ziel:
Nachhaltige soziale, ökonomische und ökologische Zukunft der Gemeinde Hohentengen!
Die Maßnahme hat hierzu zwei konkrete Handlungsziele, die unmittelbar miteinander verbunden sind:
1. Vermeiden des Bevölkerungsrückgangs und Erhalt einer ausgewogenen Altersstruktur mit ausreichend jungen Familien zur Sicherstellung der sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen.
2. Ressourcenschonende Schaffung ausreichender Bauplätze innerhalb der vorhandenen Siedlungstrukturen der Gemeinde-Ortschaften mit dem Handlungsgrundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung.
Die Innenentwicklung ist dann wirksam, wenn die erforderliche Bevölkerungsentwicklung im entsprechenden Zeitraum erreicht werden kann, um den Rückgang der Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren zu stoppen. Das bedeutet, dass…
… die potenziellen Bauherren dazu gebracht werden müssen, als Bürger in der eigenen Gemeinde zu bleiben und zusätzlich in ausreichender Zahl von auswärts nach Hohentengen kommen. Im Idealfall handelt es sich bei den Bauherren um junge Familien mit Kindern.
… sich die potenziellen Bauherren vorrangig für ein Haus oder einer bebaubare Fläche in einem der Ortskerne der Göge-Ortschaften entscheiden.
… in den Ortskernen der Göge-Ortschaften ausreichend geeignete Wohnobjekte, Sanierungsobjekte und bedarfsgerechte Bauplätze zur Verfügung stehen.
Wirksame Innenentwicklung tritt ein, wenn die Bedürfnisse der Zielgruppe „Bauherren“ in der Gemeinde Hohentengen möglichst optimal erfüllt werden und die Grundstückseigentümer in den Ortschaften ausreichend Bereitschaft zeigen, selbst ihre Objekte zu sanieren oder zur Verfügung zu stellen.
In allen Teilorten wird in den Monaten Mai und Juni eine Flächenerhebung mit Bestandsaufnahme der Gebäude und der Erhebung von Baulücken und Leerständen sowie der Altersstruktur der Bürger durchgeführt. Zur Ermittlung von Flächenpotentialen folgt eine städtebauliche Analyse mit Vorschlägen und entsprechenden Quartierbildungen. Wesentlicher Teil dieses Teilkonzepts ist die aktive Bauherrenberatung (Architektur, Klimaschutz und Förderung). Auch ein Gestaltungsleitfaden „Qualität im Ort“ mit Empfehlungen für Bauherren soll erstellt werden. Die Entwürfe werden dann ab Juli mit der Bürgerbeteiligung gemeinsam mit den Bürgern konkretisiert und zu einem Ergebnis gebracht.
Sobald ein Hauseigentümer heute größere Veränderungen am Gebäude oder an der Heizanlage durchführt, ist er über die Energieeinsparungs-verordnung sowie über das Erneuerbare-Wärme-Gesetz verpflichtet, die Vorschriften des Klimaschutzes einzuhalten. Dies bedeutet, dass die Dämmung der Gebäudehülle bestimmte Grenzwerte einzuhalten hat und die Heizquelle mit einem bestimmten Prozentsatz mit alternativen Energiequellen gespeist wird. Unternehmer müssen u.U. weitere Zertifikate nachweisen und ein Energiemanagement durchführen. In diesem Teilkonzept werden die Eigentümer beraten. Es wird eine Kartierung der Gemeinde mit den energierelevanten Themen durchgeführt. In Rahmen der Bürgerbeteiligung soll ermittelt werden, ob sich gemeinsame Energieinitiativen ergeben. Die Energieagentur Ravensburg-Sigmaringen wirkt für die Bürger und die Gemeinde als beratender Partner mit.
Die Mobilität nimmt bei Flächengemeinden eine immer größere Bedeutung ein. Nicht zuletzt auch aufgrund der alternden Bevölkerung sind hier neue kreative Konzepte erforderlich, um die Dörfer auch für die ältere Bevölkerung lebenswert zu erhalten. Mittlerweile gibt es landesweit immer mehr Mobilitäts-Initiativen. Das Teilkonzept will zeitgemäße und zukunftsfähige Ansätze suchen, welche die Mobilität in den Ortschaften sowohl für junge Familien, als auch für Senioren sicherstellen soll.
Der demografische Wandel führt dazu, dass immer mehr ältere Menschen aber auch junge Familien auf ein soziales Netzwerk zur Erledigung alltäglicher Dinge aber auch zur Pflege angewiesen sind. Ziel des Konzeptes ist die Schaffung von generationenübergreifendem Wohnwert innerhalb der Gemeinde. Hierzu ist insbesondere der Aufbau lokaler Unterstützungs-strukturen für ältere und hilfsbedürftige Menschen im Sinne der „sorgenden Gemeinschaften“ geplant. Bereits heute gibt es in der Gemeinde sehr viele Ehrenamtliche, die sich im sozialen Bereich engagieren. Dieses Teilkonzept hat das Ziel, die bestehenden Strukturen in den Bereichen Fürsorge, Pflege, Bildung und Betreuung zu vernetzen und weiterzuentwickeln.
Ein entscheidender Punkt für den Erfolg der Maßnahme ist die Motivation der Eigentümer diesen Prozess mitzugehen und mitzugestalten. Es ist deshalb vorgesehen, die Belange der Eigentümer zu erheben, zu analysieren und Lösungswege vorzuschlagen, die sowohl die Ziele der Innenentwicklung, als auch die Belange der Eigentümer gerecht werden.
Aufgrund der aktuellen Gesetzeslage gibt es in den Gemeinden seit geraumer Zeit neue Überschwemmungsgebiete mit Hochwassergefahrenkarten. Für eine wirksame Innenentwicklung ist deshalb die Erstellung von Hochwasserschutzkonzepten und entsprechenden Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich. Die Planung hierzu wird nach entsprechender Zuschussbewilligung in Kürze an ein Ingenieurbüro vergeben.
Innenentwicklung ist Chefsache. Bürgermeister Rainer steht zusammen mit dem Gemeinderat hinter der Idee, die Ortskerne zu entwickeln. Entsprechende Beschlüsse und Aufträge untermauern diese Priorität. Da die Innenentwicklung eines der dicksten Bretter ist, die die Kommunalverwaltung zu bohren hat, kann wirksame Innenentwicklung nur mit personeller Verstärkung gelingen: der Dorfmanager
Dorfmanager Alexander Leitz unterstützt Bürgermeister Peter Rainer bei der Innenentwicklung.
Der Dorfmanager ist Dienstleister, Ideengeber, Netzwerker, Motivator und Moderator der einzelnen Prozesse. Zu seinen Aufgaben zählt es auch, die Bürger und Eigentümer in Bezug auf die Fragen und Faktoren der Dorfentwicklung anzusprechen und für die Aufgabe und Ziele zu sensibilisieren. Der Dorfmanager bündelt Informationen, stößt die Prozesse an und hält diese als Motor am Laufen. Er ist gleichzeitig auch Förderberater, um den Bürgern und Eigentümern die richtigen Förderwege zu zeigen und im Förderverfahren zu unterstützen und zu begleiten.
Im Zuge der Bürgerbeteiligung werden in den einzelnen Teilorten motivierte und geeignete Personen gesucht, die den Dorfmanager vor Ort aus der Bürgerschaft heraus unterstützen.
Der Prozess begann mit einer Auftaktveranstaltung in der Göge-Halle, zu der alle Bürger eingeladen wurden. Rund 80 Bürger folgten der Einladung:
Bei seiner Begrüßungsrede ging Bürgermeister Peter Rainer darauf ein, dass sich die Rahmenbedingungen für die Gemeinden in den letzten Jahren verändert haben. Erhebliche Veränderungen ergeben sich aus dem demografischen Wandel. Die Auswirkungen des sogenannten „Pillenknicks“ schlagen jetzt in der zweiten Generation richtig durch. Bis zum Jahr 2000 hatte die Göge noch regelmäßig Geburtsjahrgänge von über 60, heute sind es noch 35-40 Kinder pro Jahrgang. Am deutlichsten wird dies bei der Anzahl der Grundschüler: 2005 waren insgesamt 278 Kinder in Klasse 1 bis 4, heute sind es noch 170 – also 40% weniger! Auch die Landflucht wirkt sich auf die Bevölkerungszahl im Landkreis Sigmaringen aus. Dennoch erkennen viele der 25- bis 35-Jährigen noch deutlicher die Vorzüge des Lebens in der Heimatgemeinde. Das eingebunden Sein in die eigene Familie, der Zusammenhalt im Kreis der „alten Freunde“, das Gemeinschaftsgefühl in den Vereinen, eine weitgehend intakte Natur und Umwelt mit vielen Freizeitmöglichkeiten sowie, ein Sicherheitsempfinden, bei dem das Wort „Kriminalitätsrate“ kaum vorkommt.
Neben diesen Punkten gibt es allgemeine Rahmenbedingungen, die erfüllt sein sollten, damit Familien, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch Senioren gerne in unserer Gemeinde leben:
- Wohnraum, Haus oder eine Wohnung
- Wohnortnahe Grundversorgung
- Berufliche Perspektive
- Betreuungs- und Bildungsangebot für Kinder
- Attraktive Freizeitangebote.
Sodann stellte Alexander Leitz, Wirtschaftsförderer der Gemeinde dar, dass die Werterhaltung der Grundstücke und Gebäude in Zukunft noch mehr von der Werterhaltung der jeweiligen Ortschaft abhängig sei. Deshalb sei das Thema Innenentwicklung im Interesse aller Grundstückseigentümer. Für eine wirksame Innenentwicklung müssen mehrere „Räder gedreht“ werden. Leitz stellte die einzelnen Handlunsgziele und Teilbereiche vor.
Herr Architekt Roland Groß gab anschließend anhand bereits durchgeführter Dorfentwicklungsmaßnahmen sowie mit konkreten Einzelprojekten einen Überblick über die stadtplanerischen Instrumente und Möglichkeiten. In den Beratungsgesprächen konnte er häufig gute Lösungen für alle Beteiligten erreichen.
Zu dem bedeutenden Thema Klimalschutz sprach der Geschäftsführer der Energieagentur Walter Göppel. Er ging auf die Rahmenbedingungen der Energiewende ein und stellte die Möglichkeiten eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes vor. Schließlich erklärte er, welche konkreten Verpflichtungen Eigentümer heute haben und welche Förderungen, dass es hierzu gibt. Im Rahmen der Eigentümerberatung steht die Energieagentur hier ebenfalls interessierte Bürger zur Verfügung.
Nach einer kurzen Pause konnten die Bürger noch Fragen zu den Konzepten stellen. Ferner wurden kleine Karten ausgeteilt, auf denen, alle Anwesenden ihre Ideen, Anregungen und Bedenken für die Gemeinde aufschreiben konnten.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnten
sich alle anwesenden Bürger zusätzlich mit Kärtchen "zu Wort" melden. Außerdem wurde die Mitwirkungs- bereischaft abgefragt. 53 wurden ausgefüllt. 52 Bürger warender Meinung, dass der Prozess der Innenentwicklung sinnvoll und wichtig sei. Davon möchten 18 Bürger auch andere hierzu motivieren. Neun Bürger waren bereit, sich selbst akitv in den Prozess einzubringen. 22 Bürger brachten schriftliche Bedenken und Anregungen ein.
Der Bürgerbeteiligungsprozess soll möglichst bald weitere „Kümmerer vor Ort“ finden. Es wird angestrebt möglichst aus jeder Ortschaft eine aktive und ortskundige Person zu motivieren, die sich in die Konzeptentwicklung zugunsten der jeweiligen Ortschaft einbringen und die für den Dorfmanager Ansprechpartner sind.
Um zu erkennen, was den Bürgern für die Weiterenwicklung ihrer Ortschaft und der Gemeinde wichtig ist, wurde in der Zeit vom 30.07.2015 bis 15.08.2015 eine Bürgerbefragung durchgeführt. Über das Mitteilungsblatt, das Rathaus sowie als Online-Download wurden an alle Haushalte Fragebögen ausgegeben. Zusätzlich konnte der Fragebogen in einem Online-Formular ausgefüllt werden. Alle Bürger wurden mehrmals über das Mitteilungsblatt sowie die Schwäbische Zeitung zur Mitwirkung eingeladen. Die Erhebung war anonym und betraf folgende Bereiche:
1. Ortschaft, Alter...
2. Wohlbefinden und Dorfgemeinschaft
3. Was gehört zu einem „guten“ Dorf?
4. Stärken und Schwächen in der Göge
5. Wohnen und Bauen
6. Familie, Bildung & Betreuung
7. Grundversorgung & Soziale Netzwerke
8. Vereine und Ehrenamt
9. Mobilität
10. Weitere Wünsche und Anregungen zur Dorfentwicklung in der Göge.
Ingesamt haben 170 Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage teilgenommen:
>>>> zum Ergebnis der Bürgerumfrage
Um der Besonderheit und den Belage jeder einzelnen Ortschaft gerecht zu werden, finden in allen Teilorten separate Bürgerversammlungen statt:
Bürgerversammlung Völlkofen: 06.07.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
Bürgerversammlung Eichen: 14.08.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
Bürgerversammlung Günzkofen: 04.09.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
Bürgerversammlung Ursendorf: 23.09.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
Bürgerversammlung Bremen/Enzkofen: 28.09.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
Bürgerversammlung Ölkofen: 26.11.2015>>> hier geht´s zum Bericht
Eigentümerbefragung:
Die Eigentümer in den Ortskernen werden mit einem gesonderten Fragebogen um ihre Mitwirkung gebeten. Darin soll abgefragt werden, welche Absichten und Pläne in den Ortskernen insgesamt vorhanden sind, um daraus entsprechende Maßnahmen abzuleiten.
(erfolgte im Zuge des Fragebogens, Ziff. 5)
„Dorfpaten“:
Der Bürgerbeteiligungsprozess soll möglichst bald weitere „Kümmerer vor Ort“ finden. Es wird angestrebt möglichst aus jeder Ortschaft eine aktive und ortskundige Person zu motivieren, die sich in die Konzeptentwicklung zugunsten der jeweiligen Ortschaft einbringen und die für den Dorfmanager Ansprechpartner sind.
Arbeitskreis „Innen“
Für die Formulierung der Maßnahmenidee für den Förderantrag wurde aus den Reihen des Gemeinderats bereits ein kleiner Arbeitskreis gegründet. Dieser Arbeitskreis soll auch den Prozess begleiten. Für übergeordnete Themen, die für alle Ortschaften relevant sind, ist angedacht diesen Arbeitskreis um die jeweiligen „Dorfpaten“, bei Bedarf auch um weitere fachkundige Personen zu ergänzen.
>>>> Hier geht´s zur Zusammenfassung der Bürgerversammlungen und der Bürgerbefragung.
Interessierte Eigentümer können sich bei der Gemeindeverwaltung melden, um sich in den Bereichen Gebäudesanierung, Modernisierung, Energie und Förderung beraten zu lassen. Bis Ende Juli 2015 nahmen 25 Bürger dieses Angebot in Anspruch. Die Bandbreite der Beratung reichte von der reinen Energieberatung über allgemeine Förderberatung, Abbruch/Neubau-Planung bis zur Architektenberatung für die Umnutzung von Ökonomiegebäuden zu Wohnraum.
Das Architekturbüro Roland Groß aus Altshausen übernimmt im Auftrag der Gemeinde eine kostenlose Erstberatung.
Gegenstand der Beratung ist die Architektur, Modernisierungsmöglichkeiten, Gestaltung des Gebäudes und Fördermöglichkeiten.
Ergänzt wird die Städtebauliche Beratung durch die Energieberatung.
Anmeldung beim Bürgermeisteramt. Wir freuen uns auf Ihren Anruf:
07572 7602-0; info@hohentengen-online.de
Da bei baulichen Maßnahmen den Eigentümern seit geraumer Zeit per Gesetz zahlreiche Neuerungen auferlegt wurden, ist die Gemeinde mit der Energieagentur Ravensburg eine Kooperation eingegangen, mit welcher die Gebäudeeigentümer in der Gemeinde gegen einen Unkostenbeitrag von 20,-- Euro eine Energieberatung bekommen können.
Die Energieberatung geht auch auf die zahlreichen Fördermöglichkeiten von privaten Maßnahmen im Bereich der Eergie ein.
Anmeldung beim Bürgermeisteramt. Wir freuen uns auf Ihren Anruf:
07572 7602-0, info@hohentengen-online.de
In der Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28.11.2014 wurde das Thema Innenentwicklung mit einer hohen Priorität bewertet:
Kommunalberatung Leitz Verwaltung+Wirtschaft erhält den Auftrag einen Förderantrag für die Innenentwicklung vorzubereiten.>>> mehr lesen
Der Gemeinderat fasst am 01.04.2015 den Grundsatzbeschluss zur Innenentwicklung und beschließt einen Förderantrag im Programm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" des Ministgeriums für Verkehr und Infrastruktur zu stellen.
>>> mehr lesen
Nachdem das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur einem vorzogenen Maßnahmenbeginn zugestimmt hat, wurde das Büro Leitz Verwaltung+Wirtschaft sowie das Architekturbüro Roland Groß vom Gemeinderat mit der Erstellung des Konzepts beauftragt.
Bestandsaufnahme und Beratungsgespräche
02.07.2015
Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur: formelle Aufnahme der Gemeinde Hohentengen in das Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung">>> hier lesen (pdf).
Die Liste aller geförderten Projekte in Baden-Württemberg können Sie >>> hier herunterladen.
06.07.2015
Bürgerinformationsveranstaltung in Völlkofen: >>> hier geht´s zum Bericht
15.07.2015
Gemeinderat beschließt Planungsauftrag zur Erstellung von Hochwasserschutzkonzepoten für die Ortschaften Ölkofen und Völlkofen
Schwäbische Zeitung 22.07.2015
22.07.2015 - 15.08.2015
Große Bürgerbefragung mit Fragebogen
Beratungsgespräche
14.08.2015 Bürgerinformationsveranstaltung in Eichen >>> hier geht´s zum Bericht
04.09.2015 Bürgerversammlung in Günzkofen
40 Bürgerinnen und Bürger waren bei der Veranstaltung anwesend.
>>> hier geht´s zum Bericht der Schwäbischen Zeitung
(ausführlicher Bericht folgt)
23.09.2015 Bürgerversammlung Ursendorf 23.09.2015 >>> hier geht´s zum Bericht
29.09.2015 Zwischenbericht Entwicklungskonzept und Ergebnis Bürgerbeteiligung im Gemeinderat
26.11.2016 Bürgerversammlung Ölkofen
60 Bürgerinnen und Bürger waren bei der Veranstaltung anwesend.
20.02.2016 Klausurtagung Gemeinderat
Der Gemeinderat hat in einer ganztägigen Klausurtagung das >>> Ergebnis der Bürgerbeteiligung beraten. Das Gremium bearbeitete alle eingegangenen Anregungen der Bürger. Am Ende ergaben sich folgende Handlungsfelder, die der Gemeinderat konkret bearbeiten (bzw. weiterbearbeiten) wird:
- Sicherung ärztliche Versorgung
- Neubau Schule
- Innenentwicklung & Bauen: Quartierbildung, Leerstandsmanagement, Aktivierung und Baureifmachung innerörtlicher Bestandsflächen, in Abstimmung mit den Behörden und soweit es die Eigentümersituation zulässt Ausweisung neuer Bauflächen. Gestaltungsempfehlungen
- Ortsdurchfahrt Eichen
- Planung Ortsdurchfahrt / Gehweg Völlkofen
- Hochwasserschutzplanung Völlkofen, Ölkofen
- Weiterentwicklung des „sozialen Netzwerks Göge“ mit Bürgerbeteiligung und Konzept neue Wohnformen im Alter
- FTTB-Ausbau Gewerbegebiet „Bachäcker“ / „In der Hau“ (>>>> weitere Infos)
- Strukturgutachten Wasserversorgung
- Wege / Gräben Sanierungskonzept
- Mobilitätskonzept mit Bürgerbeteiligung ggf. in Kombination mit der Weiterentwicklung des sozialen Netzwerkes.
08.03.2016 Sitzung des Arbeitskreis "Innen Gewinnen"
Teilnehmer: Bürgermeister Rainer, Gemeinderat Ernst Mayer, Gemeinderat Elmar Gruber, Gemeinderat Christian Stöckler, Architekt Roland Groß, Alexander Leitz
Die Teilnehmer beschäftigten sich mit den aufgezeigten Flächenpotenzialen in allen Teilorten und gaben eine Empfehlung für Schwerpunkte ab. Diese ausgewählten Bereiche werden nun städtebaulich durch die beratenden Büros aufgearbeitet und mit den Fachbehörden abgestimmt. Sodann soll im Gemeinderat eine Beschlussfassung zur aktiven Umsetzung erfolgen.
08.06.2016 - Nichtöffentliche Arbeitssitzung des Gemeinderats
Das Büro Leitz hat zusammen mit dem Büro Groß sowie in Abstimmung mit der Flurneuordnungsbehörde die Vorschläge des Arbeitskreise "Innen Gewinnen" konkretisiert und städtebaulich aufgearbeitet.
Da es sich beim Flächenpotenzial im Wesentlichen um Grundstücksangelegenheiten handelt, hat der Gemeinderat die Vorschläge und Handlungsfelder in nichtöffentlicher Sitzung beraten:
- Möglichkeiten der Flächengewinnung und Baureifmachung in der Gemeinde,
- Quartierbildung, städtebauliche Möglichkeiten,
- Aktivierung von Leerständen und Baulücken
Das Büro Leitz wird nun im Sinne des akitven Dorfmanagements auf die Eigentümer der Grundstücke zugehen und mit ihnen die Überlegungen der Gemeinde besprechen. Entwicklungen können nur gemeinsam, mit der Mitwirkung und der Unterstützung der Eigentümer erfolgen. Alle Verfahren erfolgen auf freiwilliger Basis. Die Erfarhung des Dorfmanagements zeigt aber, dass bei den Projekten, die einvernehmlich angegangen wurden, am Ende alle Beteilgten Vorteile hatten.
Öffentliche Gemeinderatssitzung am 13.07.2016
Beschluss:
>>>> HIER stehen die Grafiken als pdf zur Verfügung. Das komplette Gemeindeentwicklungskonzept mit der städtebaulichen Analyse und dem Aktiverungspotenzial sowie dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung kann im Rathaus Hohentengen, bei Herrn Hauptamtsleiter Herr Bea, Tel. 07572-760225 eingesehen werden.
Aufnahme Förderprogramm "Wir schaffen Platz!" in das Entwickungsprogramm Ländlicher Raum 2017.
- Förderfähige Maßnahmen 414.000,-- Euro
- Fördersumme: 207.000,-- Euro
- 25 Abbruchmaßnahmen in 7 Ortschaften
- baureifen Fläche 1,8 Hektar
- Flächeneinsparung ca. 2,2 Hektar
Beginn der Quartiersentwicklung mit Bodenordnung in drei ausgewählten Quartieren in Beizkofen, Bremen und Ölkofen in Kooperation mit dem Landratsamt Sigmaringen Amt für Flurneuordnung.
Die Göge als Vorzeige-Gemeinde
Besuch des Ministeriums Ländlicher Raum sowie der Regierungspräsidien Stuttgart, Freiburg, Tübingen, Karlsruhe in Ölkofen im Zuge einer Lehrfahrt zu beispielhaften ELR-Gemeinden:
Gemeinde Hohentengen
Steige 10
88367 Hohentengen
Tel. 07572 / 7602-0
geht´s zum Förderprogramm Abbruch nicht erhaltenswerter Bausubstanz und Baureifmachung von Grundstücken
"WIR SCHAFFEN PLATZ!"