Bürgermeister Peter Rainer konnte im Dorfgemeinschaftshaus in Völlkofen rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Wirtschaftsförderer Alexander Leitz stellte zunächst allgemein die veränderten Rahmenbedingungen für die Dörfer im ländlichen Raum vor. Auch wenn in der Göge aufgrund einer hohen Heimatverbundenheit die Landlucht nicht ganz so gravierend ausfalle, müssten sich die Ortschaften mit demograischem Rückgang, mit Überalterung und mit Leerständen im Ortskern auseinandersetzen. Das vorgesehene Entwicklungskonzept wolle gemeinsam mit den Bürgern Lösungen erarbeiten, wie die Dörfer
und die Gemeinde als Ganzes zukunftsfähig bleiben.
Die anschließende Aussprache war äußerst stimmungsgeladen, einzelne Bürger/innen äußerten großen Unmut über die unzureichende Entwicklung der Ortschaft Völlkofen. Seit Jahrzehnten würden die Planungen für einen Gehweg entlang der Ortsdurchfahrt verschoben
und die Menschen immer wieder vertröstet. Einzelne Stimmen verlangten eine vorgezogene Maßnahme für die größte Gefahrenstelle am nördlichen Ortseingang, andere sprachen sich gegen „Stückwerk“ aus – es müsse eine Gesamtlösung sein. Auch Hochwasserschutzmaßnahmen wurden dringend eingefordert. Bevor man von Bürgern Maßnahmen zur Innenentwicklung erwarte, müsse die Gemeinde klare Signale setzen. Zu Details des Hochwasserschutzes herrschte bei den Bürgern jedoch auch Uneinigkeit.
Außerdem war Bürgern der Erhalt des Kindergartens Völlkofen ein wichtiges Anliegen. Mit den Grundschulklassen habe die Ortschaft schon eine wichtige Einrichtung verloren. Bürgermeister Rainer äußerte einerseits Verständnis für die Unzufriedenheit in Völlkofen wies jedoch die unsachliche Art und Weise einzelner Äußerungen zurück. Die Entscheidung zur Ortskernsanierung in Hohentengen sei vor seiner Zeit getrofen worden – hier müsse die Gemeinde innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens die geplanten Maßnahmen abarbeiten. Außerdem hätten sich die Themen Schule und Kindergarten/Krippe in den Vordergrund gedrängt. Er könne für den Bau der Ortsdurchfahrt Völlkofen keinen festen Zeitpunkt versprechen, da ein Baubeginn – neben der Planung – auch noch von weiteren Maßgaben abhängig sei; z.B. vom Grunderwerb. Außerdem müsse man mit dem Land Baden-Württemberg einer Kostenvereinbarung aushandeln, weil eine Landesstraße betrofen sei. Beim Thema Hochwasserschutz stehe eine Entscheidung der Fachbehörden bezüglich der Förderung aus. Der Gemeinderat wolle aber die Planungsleistungen zum Hochwasserschutz baldmöglichst beauftragen.
Im Nachgang der Versammlung kamen Bürger auf die Verwaltung
zu und erklärten entschuldigend, sie hätten die Versammlung nicht wegen der Gemeinde vorzeitig verlassen, sondern wegen dem Verhalten einzelner ihrer Mitbürger. Unabhängig von der hitzigen Stimmung war die Bürgerbeteiligung in Völlkofen im Ergebnis jedoch eindeutig. Auch den Bürgern, die sich sachlich äußerten, waren die Themen Gehweg, Hochwasser und Kindergarten ein Anliegen. Im Zuge des weiteren Innenentwicklungsprozesses wird es evtl. eine zweite Veranstaltung in Völlkofen geben.